
Die SPD-Bundestagsabgeordnete Birgit Kömpel (Wahlkreis Fulda/Vogelsberg) hat am Freitag bei ihrer Rede vor dem Deutschen Bundestag die Lohndiskriminierung gegenüber Frauen scharf kritisiert. Frauen verdienen im Durchschnitt noch immer 22 Prozent weniger als Männer. Das ist ein handfester Skandal, sagte die Abgeordnete, die Mitglied im Ausschuss für Familie, Senioren, Frauen und Jugend im Bundestag ist. Gleichwertige Arbeit müsse auch gleich bezahlt werden.
Noch immer werde typische Frauenarbeit weniger wertgeschätzt als typisch männliche. Frauen bauten deshalb im Laufe ihres Erwerbslebens deutlich weniger Vermögen auf als Männer. Die Folge sei, dass sie später deutlich weniger Rente bezögen und damit öfter von Altersarmut betroffen seien. Kömpel in ihrer Rede: Warum soll eine Erzieherin oder eine Krankenschwester eigentlich weniger verdienen als ein Industriearbeiter? Hier muss nach Überzeugung der Abgeordneten angesetzt werden.
Ihre Forderung: Wir müssen überprüfbare Kriterien für die Wertigkeit von Arbeit entwickeln. Dazu gehörten unter anderem Ausbildung, Verantwortung und Belastung. Der EG-Check der Hans-Böckler-Stiftung (Düsseldorf) habe es vorgemacht: Dieser definiere Kriterien für die Wertigkeit von Arbeit und schaffe so Transparenz bei Löhnen und Gehältern.
Kömpel abschließend: Wir haben mit dem Elterngeld-Plus und der Frauenquote wichtige Schritte für die Gleichberechtigung zwischen Frau und Mann unternommen. Jetzt gehen wir die Lohnungleichheit an. Ich bin überzeugt, dass wir auch hier einen Meilenstein setzen werden.