„Die Ostvariante prüfen“

Guntram Ziepel, Johannes Lange, Birgit Kömpel und Jonathan Wulff (von links) nach einem informativen Gedankenaustausch.

Schon seit einigen Wochen war das Gespräch des Vorstandes der Bürgerinitiative Fuldatal mit Birgit Kömpel MdB (SPD) vereinbart. Ziel der Zusammenkunft war der wechselseitige Informationsaustausch über die jeweiligen Standpunkte und Zielsetzungen bezüglich der geplanten HGÜ-Stromtrassen durch Fulda. Birgit Kömpel und der Chef der SPD-Stadtverordnetenfraktion, Jonathan Wulff, hießen Johannes Lange und Guntram Ziepel willkommen. Birgit Kömpel legte in Grundzügen ihre Position dar: Verständnis für die Betroffenheit der Menschen, Kritik an der Informationspolitik von TenneT, notwendige Prüfung der Ostvariante durch Thüringen, weil dort wegen dünnerer Besiedelung weniger Menschen betroffen seien, und letztlich dürfe das Kostenargument bei einem so großen und wichtigen Projekt nicht das ausschlaggebende Kriterium sein. BI-Vorsitzender Johannes Lange stellte kurz die Genese und Zielsetzungen der BI vor sowie die jüngsten Entwicklungen. Guntram Ziepel, stv. Vorsitzender der BI, stellte klar: „Wir wollen die Energiewende, aber bitte mit neuester Technologie und mit modernen Verfahren, intelligenten Speichersystemen und im Rahmen eines Energie-Gesamtkonzeptes.“ Auch stelle sich die Notwendigkeit, die verschiedenen Netzentwicklungspläne miteinander zu verbinden: die geplanten HGÜ-Trassen mit zusätzlich vorgesehenen Wechselstromtrassen – und dies auf nationaler wie europäischer Ebene. Das NABEG (Netzausbaubeschleunigungsgesetz) müsse dazu um Öffnungsklauseln oder Ausführungsbestimmungen ergänzt werden, die Auftragsvergabe des Bundeswirtschaftsministeriums an die Bundesnetzagentur auf den Prüfstand gestellt werden. Fachleute aus Wirtschaft, Wissenschaft und Verwaltung seien in die Prüfungen und Weiterentwicklungen des Energiekonzeptes einzubeziehen. Kömpel und die BI-Vertreter waren sich einig, dass Politik auf allen Ebenen (Bund, Länder und Kommunen) und Bürger-Initiativen an einem Strang ziehen müssten. Selbst Tennet-Vertreter hätten mehrfach auf die politische Ebene verwiesen: „Wir tun nur, was die Politik uns sagt.“ Deshalb appellierten Lange und Ziepel an Birgit Kömpel, als Bundestagsabgeordnete im Rahmen ihrer Zuständigkeiten und Möglichkeiten die Anliegen der BI zu unterstützen. Dies sagte Kömpel gerne zu.