Kompetenz auch bei den schwierigsten Fragen

„Es gibt in Sachen Erneuerbare Energien noch viel zu tun“: Dies war eine der Kernaussagen von Uwe Beckmeyer, Staatssekretär im Bundesministerium für Energie und Wirtschaft. Der SPD-Politiker war auf Einladung seiner Genossin, der Bundestagsabgeordneten Birgit Kömpel, ins ITZ nach Fulda gekommen, um zum Thema „Energiewende als Chance nutzen“ zu sprechen und zahlreiche Fragen von interessierten Bürgerinnen und Bürgern zu beantworten. Unter den Zuhörern befanden sich mit Landrat Bernd Woide, den Bürgermeistern Jochen Vogel (Motten), Werner Dietrich (Großenlüder), Friedel Kopp (Freiensteinau), dem angehenden Bürgermeister Florian Hölzer (Kalbach) sowie dem Unternehmer Jochen Hohmann (Künzell) auch einige bekannte Persönlichkeiten.
Der Referent bewies während des Abends auch bei den schwierigsten Fragen seine große Kompetenz. Ohne Manuskript sprach er über die Novelle des Erneuerbare-Energien-Gesetzes, die Wichtigkeit von Kohlekraftwerken oder die geplante Suedlink-Trasse, die Strom von Wilster (Norddeutschland) nach Grafenrheinfeld (Nähe Schweinfurt) transportieren soll. Geplant ist, dass die Trasse auch durch den Landkreis Fulda führen wird. „Alle Fraktionen haben die Errichtung der Trasse beschlossen, auch die CSU“, berichtete Beckmeyer, der daran erinnerte, dass der bayerische Ministerpräsident Horst Seehofer sich zwischenzeitlich vehement gegen Suedlink ausgesprochen hatte. Es werde nicht mehr darüber diskutiert, ob die Trasse komme, sondern nur noch wie. Nachvollziehen könne er freilich die Proteste der betroffenen Bürger. Ausgeschlossen sei auch weiterhin nicht, dass in Gebieten mit großer Bevölkerungsdichte Erdkabel verlegt würden.
„Strom muss weiterhin bezahlbar bleiben“, war eine der weiteren Kernaussagen des 65-Jährigen, der auch gleich einen Lösungsansatz präsentierte: „Marktpreise für Strom einführen, um die Preisspirale zu senken.“ Jedenfalls war sich der Staatsekretär, ein enger Vertrauter von Wirtschaftsminister Sigmar Gabriel, sicher, dass noch viel Arbeit in Sachen Erneuerbare Energien vor ihnen liege. „Wir haben zwar im Vergleich zu anderen schnell gehandelt und schon einiges erreicht, aber wir sind noch lange nicht am Ziel.“ Ein Hauptanliegen für ihn als Sozialdemokraten sei es, für soziale Gerechtigkeit zu sorgen. Leute mit Geld erwerben Photovoltaikanlagen und holen ihre Investitionen durch selbst erzeugten Strom wieder herein. Andere, die nicht so gut betucht sind, zahlen hingegen immer mehr. Hier müssen wir den Hebel ansetzen.“ Nach gut zwei Stunden intensiver Diskussion schloss die interessante Veranstaltung.
Zu Beginn des Abends hatte Birgit Kömpel das Ziel der Veranstaltung erläutert: „Wir wollen Vorurteile ausräumen. Viele agieren mit Polemik und Halbwissen. Doch das führt zu nichts. Wir versuchen heute Abend dafür zu sorgen, dass die Zuhörerinnen und Zuhörer besser informiert werden.
Für Birgit Kömpel und ihre Mitarbeiter war die Veranstaltung eine Premiere, die durchaus gelungen war. Die Bundestagsabgeordnete möchte auch in Zukunft ihre guten Kontakte nach Berlin nutzen, um hochkarätige und kompetente Politiker in ihren Wahlkreis zu holen. Bereits am 29. September geht es weiter. Dann kommt Edgar Franke, Vorsitzender des Gesundheitsausschusses, ins ITZ. Das Thema lautet dann: „Pflegereform: Für eine gute Betreuung“.