

Wir wollen und wir können Schwarz-Gelb im Bund und in Hessen ablösen und dafür kämpfen wir! Mit diesen Worten stimmte die gerade erneut nominierte Landtagsabgeordnete und Unterbezirksvorsitzende Sabine Waschke die Delegierten der Fuldaer SPD auf der Wahlkreisdelegiertenkonferenz in Burghaun auf den Doppelwahlkampf im kommenden Jahr ein.
Am Ende eines durchweg harmonisch verlaufenen Parteitags waren der Optimismus und die Vorfreude auf die damit verbundenen Aufgaben im Saal spürbar, was nicht nur, aber insbesondere für die gewählten Kandidatinnen und Kandidaten gilt.
Nach einigen Begrüßungsworten war bei der Veranstaltung zunächst die Bundestagskandidatin für den Wahlkreis 174 zu wählen, der neben dem Landkreis Fulda auch Teile des Vogelsbergkreises umfasst, sodass auch viele Genossinnen und Genossinnen von dort sich in Burghaun eingefunden hatten um ihre Stimme abzugeben. Mit Birgit Kömpel aus Eichenzell und Gertrud Goeb aus Künzell hatte es gleich zwei Bewerberinnen für die Kandidatur gegeben, ein klares Zeichen, dass wir gut aufgestellt sind, und eine Chance für die innerparteiliche Demokratie, wie Waschke befand. Letztlich setzte sich Kömpel mit 90 zu 16 Stimmen durch. 85 Prozent sind ein tolles Ergebnis. Ich freue mich, dass ihr mir als Frau von der Basis die Chance gebt, in Berlin etwas zu beeinflussen, bedankte sich die Unternehmensberaterin, die nun den Abgeordneten Michael Brand (CDU) herausfordert. In ihrer Rede hatte sie sich zuvor in erster Linie der Arbeitsmarktpolitik gewidmet und dabei anschaulich festgestellt: Die schwarz-gelbe Politik hat viele Schrauben locker. Diese gilt es nun für die SPD, wieder festzuziehen. Forderungen waren dabei unter anderem die Bekämpfung von Altersarmut, die Einführung eines flächendeckenden Mindestlohns und eine Reform des Kündigungsschutzgesetzes – aber auch Themen mit Herz wie Familien- und Frauenpolitik kamen nicht zu kurz.
Dass Kömpel sich dabei auch auf die Unterstützung aus dem Vogelsbergkreis verlassen kann, betonte Patrick Krug aus Grebenau. Der Unterbezirksvorsitzende der Vogelsberger Jusos wurde als Ersatzkandidat nominiert und ist sicher: Wir haben ein gemeinsames Ziel, und entsprechend werden wir eng zusammenarbeiten, um es auch zu erreichen.
Gleich zwei Kandidaturen galt es mit Blick auf die Landtagswahl, die voraussichtlich Ende 2013 stattfindet, festzulegen. Für den nördlichen Wahlkreis 14 (Bad Salzschlirf, Burghaun, Eiterfeld, Fulda, Großenlüder, Hünfeld, Nüsttal, Rasdorf) kandidierte dabei der nordhessische Juso-Bezirksvorsitzende Pascal Barthel. Er war politisch bislang hauptsächlich in Bad Hersfeld aktiv, u.a. als Stadtverordneter, hat sich aber bereits politisch nach Fulda umgemeldet und will sich von nun an auch entsprechend im Landkreis betätigen: Mir wurde bereits im Vorfeld meiner Nominierung viel Vertrauen entgegengebracht, welches ich jetzt gerne zurückzahlen möchte. Entweder mache ich etwas ganz, oder gar nicht., rief Barthel den Delegierten zu. Landtagskandidat ist er nach einem Votum von fast 90 Prozent der Delegiertenstimmen nun definitiv ganz – zumal er als Spitzenkandidat der Jusos Hessen auf einen guten Listenplatz hoffen darf.
In seinem Redebeitrag machte Barthel deutlich, dass er weiß, wo in der Landespolitik der Schuh drückt: Die Kommunen sind zwar die unterste politische Ebene, aber die wichtigste. Ihre finanzielle Handlungsfähigkeit sicherzustellen, ist Grundlage für alles andere – sie brauchen mehr Geld, nicht weniger! Gute Politik werde außerdem nicht nur für die Menschen gemacht, sondern mit ihnen, der gemeinsame Dialog müsse deshalb wieder deutlich intensiviert werden. Ein weiteres Thema, das Barthel am Herzen liegt, ist die Bildungspolitik, angefangen bei der frühkindlichen Bildung. Insgesamt seien massive Kurskorrekturen notwendig. Dies betreffe insbesondere die Schulpolitik. Hier machte Barthel deutlich, dass eine sozialdemokratische Landesregierung die Eltern nicht im Stich lassen wird und er sich für die Abschaffung der Schulzeitverkürzung durch G8 einsetzen wird. Ein Politikwechsel für bessere Bildung ist nur mit einer SPD-geführten Regierung möglich, so Barthel.
Sein Ersatzkandidat ist der Fuldaer Juso-Unterbezirksvorsitzende Simon Schüler, der Barthels Kandidatur ausdrücklich begrüßte: Ein junger Kandidat ist in jedem Fall ein tolles Signal. Wir werden einen engagierten Wahlkampf machen und können so hoffentlich eine gewisse Aufbruchstimmung erzeugen.
Derweil wird im südlichen Wahlkreis 15 (Dipperz, Ebersburg, Ehrenberg, Eichenzell, Flieden, Gersfeld, Hilders, Hofbieber, Hosenfeld, Kalbach, Künzell, Neuhof, Petersberg, Poppenhausen, Tann) eine erfahrene Kandidatin für die SPD ins Rennen gehen: Sabine Waschke aus Neuhof vertritt die SPD bereits seit 2003 im Wiesbadener Landtag und wurde mit überzeugenden 94,3 Prozent erneut nominiert. Dieser Landkreis ist mein Zuhause. Und so will ich ihn auch behandelt wissen. Er gehört nicht der CDU, wie auch das Land Hessen nicht der CDU gehört – auch wenn die das glauben. Dieses Land gehört den Menschen, die hier leben, hatte Waschke den Delegierten zugerufen und damit genau die richtigen Worte gefunden.
Zuvor hatte sie insbesondere die Klientelpolitik der Landesregierung scharf kritisiert und mehr Selbstvertrauen in der Landespolitik eingefordert: Wir müssen das regeln, was wir auf unserer Ebene regeln können – und wenn man es richtig macht, gehören dazu durchaus auch Themen wie ein flächendeckender Mindestlohn oder energiepolitische Fragen. Ihre Erfahrung will sie nun im Wahlkampf und in einer hoffentlich SPD-geführten Legislaturperiode erneut einbringen um an einer sozialen und anständigen Politk in Hessen und natürlich auch im Bund mitzuwirken. Als Ersatzkandidatin wurde im Wahlkreis 15 Elena Tritschler aus Fulda gewählt.
Abschließend zeigte sich die Unterbezirksvorsitzende dementsprechend optimistisch: In 15 Monaten können wir Hessen regieren. Wir wollen gewinnen, wir setzen auf Sieg!